Ein Treffen kleiner Männer

Es ist früh am Morgen. Zwei kleine Jungen, der eine neun, der andere elf Jahre alt, machen sich auf den Weg von den Elendsvierteln in der Großstadt zum Markt, wo sie als Träger arbeiten. Sie berichten von ihrer beschwerlichen Arbeit, von ihrem kargen Verdienst und von ihrem freudlosen Alltag in Armut. Sie haben früh gelernt, dass ihre Familien ohne ihre Mitarbeit nicht existieren könnten. Sie schleppen Säcke mit Nüssen, schieben Karren mit Obst, räumen auf, machen sauber. Am Ende ihres langen Arbeitstages gehen beide gemeinsam zurück in ihre armseligen Behausungen. Der Weg führt sie in eine ungewisse, unsichere Zukunft.
Die beiden Jungen kommen in dem Dokumentarfilm direkt zu Wort und erzählen ohne Scheu in die Kamera. Ihre Gesichter wirken älter als die „normaler“ Kinder ihres Jahrgangs. Sie sind geprägt von der Härte ihres Lebens, von Entbehrungen, aber auch von schlimmen Erfahrungen im Umgang mit den ausbeuterischen Auftraggebern ihrer Gelegenheitsjobs. Selten verirrt sich ein Lächeln auf diese Gesichter, und mit unkindlichem Ernst und tiefer Resignation berichten die beiden von dem sozialen Ungleichgewicht ihres Landes, das sie nicht verändern können. Für sie geht es schlicht um das Überleben, und unausgesprochen steht ihre Hoffnungslosigkeit zwischen den Bildern.

aus: EZEF-Arbeitshilfe Nr. 59/2, Bernt Lindner, März 1990

Länder/Kontinente (inhaltlich): Lateinamerika, Peru
Produktionsjahr1987
OriginaltitelEncuentro de hombecitos
ProduktionslandPeru
Ziel-/Altersguppeab 8 Jahren
Formate16mm, VHS
Länge10 Minuten
RegieGrupo Chaski
GenreDokumentarfilm
Sprachfassungdt. Fassung